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Kaffee und Kuchen in Südchile

Hätten Sie das erwartet, in Chile am anderen Ende der Welt wird Ihnen im Café „Haussmann“ oder „Haselnuss“ köstlicher Obstkuchen mit Streuseln angeboten! Wie es dazu kommt?
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts besiedelten deutsche und österreichische Einwanderer den südlichen Zipfel Lateinamerikas und brachten ihren Sitten und Bräuchen mit. Vor allem die Seenplatte etwa 800km südlich von Santiago ist bis heute nachhaltig davon geprägt. Neben deutschen Straßennamen und typischer Hausbauweise hat sich besonders die mitteleuropäische Konditoreitradition durchgesetzt. Ihr Einfuss auf die chilenische Küche war so groß, dass sich das Wort Kuchen heute sogar im chilenischen Sprachgebrauch wiederfindet.
Die Chilenen verstehen unter einem „kuchen“ ein Backwerk, das im Gegensatz zur Torte keine Füllung hat und ungedeckt (maximal mit Streuseln) auf einem Blech zubereitet wird. Der „kuchen de manzana“ – Apfelkuchen – ist ein Klassiker, aber auch jede andere regionale Frucht wird gern für den Belag verwendet. Wie in Mitteleuropa wachsen in der chilenischen Seenregion Apfel- und Birnbäume sowie Kirschen und Pflaumen. In den Wäldern finden sich unzählige Beerenarten – allen voran die Blaubeere. Auch wenn es inzwischen „kuchen“ im ganzen Land gibt, finden sich die besten in der Seenregion. Anfang Februar wird in Puerto Varas am Llanquihuesee sogar der „Tag des Kuchens“ gefeiert. Für die Chilenen ist ganz klar, wer den Süden des Landes richtig erfahren will, der kommt um einen leckeren hausgemachten „kuchen“ nicht herum. Haben Sie Lust bekommen, vor Ort die Probe aufs Exempel zu machen?

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