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„Momias de Chinchorro“ – Kulturschatz in Gefahr

Die Mumien der Chinchorro-Kultur in Nordchile sind die ältesten von Menschen angefertigten Mumien der Welt. Ab ca. 5000 v.Chr., also schon lange vor den Ägyptern konservierten die Menschen der Chinchorro-Kultur ihre Toten. Bei der ältesten der drei von diesem Volk entwickelten Mumifizierungsmethoden wurden die Organe und Muskeln sorgfältig entfernt und der Körper dann mit Stroh und Erde um das Skelett nachmodelliert. Anschlieβend wurde die Haut wieder über den Körper gezogen und der Kopf mit einer Maske sowie Kopfschmuck versehen. Dann wurde der ganze Körper mit Manganoxit angemalt, bevor er in den trockenen Wüstenboden gelegt wurde. Warum ein Volk, das unter relativ einfachen Bedingungen lebte, solch einen Aufwand um seine Toten betrieb? Man weiβ es nicht genau, jedoch besagt eine Theorie, dass es auf Grund des in dieser Region natürlich vorkommenden Arsens im Grundwasser eine hohe Kindersterblichkeit gab. Durch die Mumifizierung sollten die Chinchorro-Kinder weiterleben.

Immer wieder tauchen bei Bauarbeiten und Minenprojekten Chinchorro-Mumien auf – doch in letzter Zeit befinden sie sich in keinem guten Zustand: Die Mumien zerfallen im Boden zu einer dunklen Masse. Schuld daran könnte der feuchter gewordene Wüstenboden und das wärmere Klima sein, beides fördert Bakterien, die die Körper zersetzen.

Einige der gut erhaltenen Mumien können im Museo San Miguel de Azapa im Azapatal bei Arica besichtigt werden – zusammen mit vielen Artefakten dieser interessanten, uralten Kultur. Gerne schlieβen wir einen Besuch des Museums in Ihre Altiplano-Touren ein. Fragen Sie uns!

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