Wir möchten Sie über die Situation in der Gegend um den Vulkan Calbuco informieren, der am Mittwoch und Donnerstag letzter Woche zweimal kurz hintereinander ausgebrochen war. Es gibt einige gute und einige schlechte Nachrichten:
Puerto Varas, das wichtigste Touristenzentrum der Region, hat die Ausbrüche unbeschadet überstanden und ist dank für diese Stadt günstiger Winde auch nicht vom Ascheregen betroffen. Hier läuft das Leben momentan seinen normalen Lauf. Auch Puerto Montt, die Stadt, über die die meisten Touristen die Region erreichen, hat keine Schäden davongetragen. Der Flughafen von Puerto Montt hat seinen normalen Betrieb wieder aufgenommen.
Das Dorf Ensenada am Ostufer des Llanquihuesees, beliebter Anlaufpunkt bei Ausflügen, wurde von einer 50 cm hohen Ascheschicht bedeckt. Das gern besuchte Wandergebiet “Reserva Natural Llanquihue” direkt unter dem Vulkan Calbuco ist ebenfalls stark betroffen, genauso wie die Wasserfälle von Petrohue. Noch ist nicht klar, welche durch Asche, pyroklastisches Material und Lava hervorgerufenen Veränderungen an unseren Ausflugszielen permanent sind und welche nicht. Weiter entfernt gelegene Gebiete wie Pucón, Huilo Huilo sowie Bariloche und Umgebung in Argentinien sind ebenfalls weiterhin vom Ascheniederschlag betroffen.
Der Vulkan Calbuco zeigt weiterhin Aktivität, jedoch glücklicherweise mit abnehmender Intensität. Für die nächsten Tage ist Regen vorhergesagt, sodass es eventuell zu Erdrutschen von lockerem vulkanischem Material kommen kann. Aus diesem Grund bleiben die “Alarmstufe Rot” und der Ausnahmezustand weiterhin bestehen. Eine Zone von 20 km um den Krater darf nur tagsüber und nur von Anwohnern zwecks Aufräumarbeiten und zur Evakuierung von Nutztieren betreten werden. Flüsse und Seen stehen unter ständiger Beobachtung, um die Bevölkerung im Falle eines Ansteigens rechtzeitig zu warnen.
Solange die “Alarmstufe Rot” beibehalten wird, führen wir aus Sicherheitsgründen keine Touren nach Puerto Varas und Umgebung durch.